Achte Woche, schon 2 Monate zähle ich als Schwanger. Ich bin weiterhin nervös und ängstlich. Freu mich aber auch heimlich still und leise.
Das Leben genießen
Wir haben eine Hochzeit von Freunden gefeiert und ich hatte etwas bedenken, dass man mir evtl übel nimmt, weil ich nix trinke. Aber dank der hohen Temperaturen war ich nicht die einzige und so ist es nicht aufgefallen. Ich hatte eher das Problem, dass ich drei Mal ein neues Oberteil brauchte, weil meine Busen extrem wuchern und ich echt bis zum Tag der Feier nicht genau wusste, was ich anziehen werde.
Endlich darf ich zum Gyn. und ich bin so unfassbar nervös
Ich hibbelte dem Termin beim Gynäkologen entgegen und endlich, endlich ist der Tag da.
Ich bin pünktlich in der Praxis, nachdem ich ewig lange nach einem Parkplatz suchen musste und einige Querstr. entfernt erst einen fand.
Mein Puls schlägt bis zum Hals, als ich im Wartezimmer sitze. Ich bin so nervös. Ich habe verdammt Angst. Endlich werde ich erlöst und kann zum Arzt ins Besprechungszimmer. Wir besprechen die aktuelle Situation, meine Angst und die vergangenen 2 Sterne. Dann geht’s in den Behandlungsraum.
Erst mal läuft die Brustkrebsvorsorge, alles okay. Dann geht’s auf den Stuhl. Abstrich machen und dann, endlich, der Ultraschall. Ich erkenne erst nix und werde noch nervöser. Der Arzt drückt auf dem Gerät herum und dann höre ich es. Einen Herzschlag. Ich sehe das zarte schnelle flattern und höre das Wummern. Mir fällt so viel von den Schultern!

Mir laufen Tränen vor Glück
Mir laufen die Tränen der Erleichterung und des Glück. Ich bekomme die Bilder auf den USB-Stick gezogen, damit ich sie meinem Mann zeigen kann. Mir wird gratuliert. Ich bin tatsächlich in der 8. Schwangerschaftswoche, genauer bei 7+2. Der Voraussichtliche Termin soll der 07.04.21 sein. Ich habe mich also nur minimal verrechnet und bin echt in der achten Woche Schwanger, S-C-H-W-A-N-G-E-R !!!
Jetzt muss ich zur Blutabnahme. Ich gebe meinen Mutterpass, den ich vorsorglich eingepackt habe, ab und werde ihn am nächsten Termin wiederbekommen. Ich soll die Tage eine Urinprobe einreichen und dann stellt mir der Doktor ein Beschäftigungsverbot aus.
Auf zur Chefetage
Natürlich komme ich nicht Drumherum jetzt endgültig meiner Chefin reinen Wein einzuschenken. Also fahre ich direkt nach dem Gyn. Termin zur Arbeit. Ich habe Glück und treffe sofort meine Chefin an. Ich habe bisher ja nur mit meiner Pflegedienstleitung gesprochen und habe aufgrund meiner Erfahrung von vor zwei Jahren ein wenig Bammel vor diesem Gespräch, aber es hilft nichts. Ich gehe also in ihr Büro und sie begrüßt mich sehr freundlich. Ich frage, ob sie sich denken kann, warum ich da in und sie bestätigt es, weil die Pflegedienstleitung sie natürlich bereits in Kenntnis gesetzt habe. Ich erkläre ihr von wo ich komme und dass der Verdacht sich definitiv bestätigt habe und ich ein Beschäftigungsverbot ausgestellt bekommen habe. Die Chefin gratuliert mir. Ich sage, dass ich natürlich verstehe, dass es für sie jetzt blöde käme, wenn man die Veränderung der Personellen Situation jetzt betrachte. Sie stimmt mir zu sagt aber gleich, dass sie ja wusste, dass dieser Tag ggf. nochmal käme, weil ich ja immer offen kommuniziert habe, dass da noch ein Kinderwunsch bestehe. Daher käme es nicht überraschend. Sie wünscht mir alles Gute und möchte, dass ich den Mutterpass nochmal reinreiche, wenn ich diesen habe. Dann gehe ich wieder und bitte darum, dass den Kollegen noch nichts gesagt wird, weil ich zu viel Angst habe, dass doch noch etwas passieren könne. Sie nickt und beruft sich auf ihre Schweigepflicht. Dann gehe ich und werde, wenn alles gut geht eine ganze Weile nicht mehr zum Arbeiten hier sein. Ein wenig Wehmütig bin ich tatsächlich, aber jetzt möchte ich mich auf das kleine Herz konzentrieren und auf meine beiden großen starken Mädchen, sowie auf meinen Mann.
Beobachtungen an mir selbst
GEWICHT: 101,2-102,4 kg
TAILLENUMFANG: 113 cm
SS-SYMPTOME: Sodbrennen from hell, Brust ziehen, zeitweise ziehen im Unterleib und Übelkeit. Meine Stimmung scheint weiterhin normal.