Dieser Artikel schwirrt schon eine ganze Weile in meinen Entwürfen. Ich habe immer wieder Stichpunktartig was dazu geschrieben, geändert und wusste nie, sollst du den publizieren? Liest man das? Ist das Interessant? Muss ich mich dazu äußern? Ich möchte keinen persönlich angreifen oder Ihm das Gefühl vermitteln dies zu tun. Ich mache mir einfach meine Gedanken.
Bei uns, also bei mir und meinem Mann läuft alles gut. Wir lieben uns. Wir haben zwei wunderbare Kinder und natürlich haben wir auch mal unsere Meinungsverschiedenheiten, jeder hat seine Ansicht und dennoch arbeiten wir Hand in Hand und gehen unseren Lebensweg gemeinsam. Wir haben einen roten Faden in unserer Erziehung gegenüber den Kindern.
Aber es gibt viele andere Eltern, die getrennt sind. Die sich haben scheiden lassen, die allein erziehend sind, aus welchen Gründen auch immer und auch bei Ihnen läuft alles nach einem roten faden. Ihnen geht es gut, sie arbeiten zum wohle des Kindes mit dem Ex noch Hand in Hand.
Dann gibt es aber auch diese „Rosenkriege“. Die Eltern, die „verfeindet“ und nicht befreundet auseinander gegangen sind. Diese Eltern, bei denen sich die Liebe in Hass verwandelt hat und in denen die Kinder Mittendrinn stehen. In denen Kinder leider als Waffen gegenüber dem Ex missbraucht werden.
Ich finde es so unglaublich traurig, wenn Kinder mitbekommen, dass Mama und Papa sich streiten, dass Mama und/ oder Papa die Kinder einsetzen um dem gegenüber massiv Schmerz zuzufügen. Häufig bekommen die Kinder diese Funktion, als Waffe benutzt zu werden, überhaupt nicht oder erst sehr spät mit. Häufig ist dann aber schon eine Beziehung zu einem Elternteil komplett zerstört. Das Kind wächst plötzlich ohne den anderen Part der Eltern auf. Es muss auf vieles verzichten, was bei anderen Kindern einfach normal ist.
Warum machen manche Eltern das? Verstehen sie denn nicht, dass sie auch dem Kind, dem eigenem Kind, damit unsäglichen Schaden zufügen? Verstehen sie denn nicht, dass sie eine Bindung zum anderen Elternteil einfach zerstören? Machen sie das, weil es ihnen damit gut oder besser geht? Müssen manche Menschen, die eigenen Kinder als Waffe benutzen? Sehen sie das alles nicht? Oder wollen sie das nicht sehen?
Es geht dem Kind damit nicht gut, denke ich. Es kann dem Kind damit nicht gut gehen. Das Kind bekommt ein Schlechtes Gewissen, wenn z.B. Mama ihm sagt, dass sie ja so alleine sein wird, wenn es jetzt zum Papa geht oder umgekehrt. Das Kind weiß doch dann nicht, wie es aus der Zwickmühle raus kommt. Es will weder Mama noch Papa verletzen oder traurig sehen. Das Kind kann, auf lange Sicht betrachtet, vielleicht sogar psychisch einen knacks bekommen.
Irgendwann kann der Punkt kommen, an dem das Kind alt genug ist, bis es versteht, was die Eltern oder ein Elternteil dem Kind geraubt hat. Nämlich die Liebe und Beziehung zum anderen Elternteil. Dann kann es passieren, dass sich das Kind beginnt dagegen aufzulehnen. Es verändert sich. Es macht einem ggf. Vorwürfe oder lässt sich in Situationen manövrieren, in denen es genau weiß, dass es Mama oder Papa nicht gefallen wird. Sagen wir, dass es sich auflehnt und beginnt mit Freunden zu trinken oder die Schule schleifen lässt. Und wem machen die Eltern dann Vorwürfe? Sich selbst? Weil sie damals das Kind als Waffe benutzt haben? Oder suchen Sie die Schuld bei dem Kind? Ich wage mal zu behaupten, dass die Vorwürfe gegenüber dem Kind zunehmen und nicht bei einem selbst gesucht werden. Man sieht, dass das Kind Fehler macht, aber man sieht weniger, dass man selber daran die Schuld trägt. Man will nicht sehen, dass man sich das ggf. selber zuzuschreiben hat.
Das Kind versucht vielleicht irgendwann wieder eine Beziehung zum anderen Elternteil aufzubauen, aber findet es wirklich den Mut dazu? Hat es Angst, dass Mama oder Papa es nicht mehr Lieben können, weil man damals zum anderen Elternteil gehalten hat? Auch wenn man das unbewusst gemacht hat, weil man es nicht besser wusste…
Werdet wach! Ja, auch wenn eine Liebe nicht mehr ist und sich gegenüber dem Ex zu einer Art Hass verwandelt hat, lasst dieses Gefühl, dieses Gift, nicht auch das Kind vergiften. Raubt dem Kind nicht das Recht auf Mama und Papa.
Dieses Kind ist ein Verlierer auf ganzer Linie…
Hallo Katha, sehr ware Worte und so traurig es auch ist das ist keine Seltenheit wirklich.
Kenne es nur all zu gut selbst aus beiden Seiten.
Es tut auch ungemein weh wenn man es bei sein eigenen Kind miterleben muss und selbst genau weiß wie es selbst als Kind war.
Liebe Grüße Diss by Sam
Hey Sam!
Ja es ist unglaublich schwer zu sehen und zu ertragen, egal in welcher Rolle. Schade nur, dass die jenigen, die es betrifft wohl nichts daran ändern werden….
Nun selbst wenn man was ändern möchte, ist es nicht immer möglich den es braucht immer beide Parteien dazu, wenn nicht sogar mehr.
Und muss auch sagen gerade auch Väter wird es oft alleine schon durch den Staat und auch veraltete Gesetze erschwert, kann viele verstehen das daran auch selbst Verzweifeln und zum wohle auch des Kindes aufgeben, da sie genau das nicht wollen.
Freundliche Grüße Sam
Ich hoffe dennoch, dass die Gegenpartei nicht die Hoffnung verliert, dass das Kind irgendwann hinter die „Intrigen“ kommt. Das for Gegenpartei immer eine offene Tür lässt.
Du hast sowas von recht, so etwas kann unglaublich traurig ausgehen 🙁 Wenn ich mir vorstelle ich hätte in meiner Kindheit keinen Papa mit an der Seite gehabt, da kommt mir die Gänsehaut auf. Ein Kind braucht beide Elternteile, die ihm beistehen. Und auf keinen Fall negatives Gejammer über den Anderen… das würde ich jedem Kind von ganzen Herzen wünschen. Liebe Grüße, Steffi
Danke für deine Worte. Ich hoffe, dass ein Bruchteil meiner Ansicht bei denen ankommt, die so handeln. Das sie verstehen, dass es Kindern schaden kann.