Muss man sich ernsthaft dafür rechtfertigen eine working Mom zu sein?

Warum muss man sich als arbeitende Mutter, als sog. #workingmom in der heutigen Zeit dafür rechtfertigen das man arbeiten geht?

Ich komme immer wieder an den Punkt, an dem ich mich für mein arbeiten rechtfertigen muss.

Eigentlich geht man doch davon aus, das eine Mutter die arbeitet in der heutigen Zeit als völlig normal betrachtet wird. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass dies nicht der Fall ist.

Ich denke, dass es normal sein sollte. Leider treffe ich dann aber auf Mütter, die nicht arbeiten gehen. Weil sie es nicht müssen oder möchten oder aus welchen Gründen auch immer.

Ein Teil von diesen Müttern schaut mich dann immer ganz verdattert an, wenn ich von meiner Arbeit rede und fangen an mir Vorhaltungen zu machen. Meistens läuft es dann darauf hinaus, dass ich ja nicht meinen Haushalt ordentlich halten könne und die Kinder benachteiligt wären, weil ich arbeite. Ich bekomme dann immer einen innerlichen Tobsuchtsanfall. Ich arbeite nämlich gerne! Meine Kinder wirken absolut nicht benachteiligt und ich behaupte, dass ich einen ordentlichen, wenn auch chaotischen Haushalt habe. Aber hey, ich habe Kinder und wohne nicht in einem sterilen Haushalt!

Für mich ist meine Arbeit eine willkommene Abwechslung zum Familienleben. Ich bekomme in meinem Job eine andere Anerkennung als zu Hause. Ich werde nicht nur als die Mama der Mäuse betrachtet, sondern als Kollegin. Ich habe Spass an meiner Arbeit und möchte diese auch nicht missen. Ich halte den Müttern doch auch nicht vor, dass sie nur zu Hause sind. Wenn sie damit Glücklich sind, dann sollen sie das so halten.

Ich liebe meine Arbeit und ich mache es gerne. Ich weiß auch, dass Nachtarbeit für eine Mutter nicht unbedingt normal ist. Dennoch ist es für uns eine Super Lösung. Mein Mann geht von Morgens bis nachmittags ins Büro. Ich bringe nach der Arbeit die Mäuse zur KiTa bzw. zur Schule und kann mich dann hinlegen. Nach 5-6 Stunden schlaf hole ich die Mäuse wieder ab und wir gehen gemeinsam einkaufen, bzw. die Mäuse spielen noch etwas mit den Nachbarskindern oder helfen mir im Haushalt. Wir kochen gemeinsam und essen dann alle vier zusammen zu Abend. Wenn der MäusePapa und ich die Mäuse ins Bett gebracht haben heißt es für mich dann wieder auf zur Arbeit. In dem Wissen dass der MäusePapa zu Hause ist und die Mäuse gut umsorgt sind kann ich mich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren.

Natürlich, gibt es Situationen, in denen ich gerne auch nicht arbeiten würde, weil ich dann zum Beispiel mehr Engagement in der Schule oder KiTa zeigen würde, wobei ich dieses jetzt schon zeige. Trotzdem das ich arbeiten gehe. Natürlich würde ich häufiger gerne an Mütterkaffees teilnehmen oder vormittags einer anderen schönen Beschäftigung für die Mäuse nachgehen. Leider kann ich das aber nicht, weil ich arbeiten gehe. Natürlich fände ich es auch schön, wenn die GroßeMaus nach dem Unterricht nach Hause kommen könnte und ein warmes Mittagessen auf dem Tisch stehen würde. Wenn ich mit Ihr die Hausaufgaben machen könnte und sie nicht in die Betreuung der OGS müsste. Dennoch freut es mich zu sehen, dass sie Freude dabei hat in der Betreuung der OGS mit Ihren Klassenkameraden und Freunden die Hausaufgaben zu machen und zum Mittag zu essen.

Für meine Mäuse ist es völlig normal, dass ich arbeite und nicht nur der MäusePapa. Die Mäuse kennen es nicht anders. Ich wünschte nur, dass man mir nicht immer mal wieder Vorwürfe wegen der Tatsache macht, dass ich arbeiten gehe, denn mich verletzt das.

Ist es wirklich so schlimm, dass eine Mama arbeitet?

Ich denke nicht.

Was sagt ihr dazu? Kennt Ihr solche Situationen auch? Oder stehe ich alleine da und bin einfach nur Überempfindlich?
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4 Kommentare bei „Muss man sich ernsthaft dafür rechtfertigen eine working Mom zu sein?“

  1. Liebe Katha,
    weißt Du, eigentlich ist es doch völlig egal, ob wir Frauen arbeiten oder nicht. Rechtfertigen müssen wir uns immer! Gehen wir arbeiten, werden wir den „Kindern und dem Haushalt nicht gerecht“. Gehen wir nicht arbeiten, sind wir „faul und trinken den ganzen Tag nur Kaffee“. Da wir es eh keinem Recht machen können, verzichte ich immer auf die Rechtfertigung. Seitdem geht es mir viel besser, da ich entscheide, was für mich und meine Kinder gut ist. Ich wünsche mir, gerade von uns Frauen diesbezüglich einfach mehr Toleranz.
    Liebe Grüße Kadda

    1. Hallo Kadda,
      Du hast eine echt super Einstellung! Ich wünschte mir, dass ich es auch so halten könnte. Leider Platz mir nur immer mal der Kragen. Naja, zumindest habe ich die Hoffnung, dass ich es irgendwann auch so sehen kann.
      Lieben dank für deine Worte!

  2. Liebe Katha, ich lese gerade ganz überrascht und fasziniert deinen Artikel! …ich muss mich nämlich gerade vor aller Welt rechtfertigen warum ich NICHT arbeite ?! Stress im Halbtagsjob, Stress zu Hause als Familien Managerin, Stress die Selbständigkeit voran zu bringen – da hab ich einfach gekündigt …! Um mal wieder ein bisschen Ruhe in unser aller Leben zu bringen und auch Lebensqualität! Ja, wir überstehen 2, 3 Monate ohne mein Dazuverdientes, irgendwas wird sich ergeben.
    Ich bin jetzt grade wirklich ’nur‘ Mutter und Hausfrau – und muss wirklich ständig erklären, daß ich nicht nur zu hause sitze, die Nägel lackiere und die Möbel festhalte, damit sie nicht weg fliegen! Jetzt erledige ich hier zu hause grade alle die aufgelaufenen Dinge, die man ja immer mal erledigen möchte, „wenn mal irgendwann Zeit dafür ist “ …?
    So oder so – eigentlich finde ich es ganz schrecklich, das Frau sich heutzutage überhaupt noch rechtfertigen muss! Egal ob ihre Berufung Job und Karriere heisst oder Hausfrau und Mutter !!!
    Wird sich das wohl jemals ändern?
    In diesem Sinne, alles Liebe

    1. Hallo! Ist das schön zu hören,dass es auch anders herum den Müttern so ergeht.
      Ich finde, ganz egal ob man arbeitet oder „nur“ zu Haus ist sollte egal sein. So lange man alles unter einen Hut bekommt und GLÜCKLICH ist.
      Danke für deinem lieben Kommentar!
      Lg

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