Wie ist es mit den „Freiwilligen“ Veränderungen weiter gegangen?

Ich erzählte bereits Anfang März, von „Freiwilligen“ Veränderungen und das bei meinem Mann wohl, beruflich betrachtet, einiges passieren könnte. Jetzt möchte ich erzählen, was alles passiert ist seit dem mein Artikel erschien. Es hat sich nämlich einiges getan. Wir hängen nicht mehr in der Luft, sondern haben einen klaren, neuen Weg eingeschlagen und sind jetzt glücklich damit.

Vermutungen werden Realität- Veränderungen treten ein

Bei meinem Mann flatterte die Kündigung vom alten Arbeitgeber ins Haus. Wir waren allerdings nicht ganz so überrascht, weil wir es uns bereits denken konnten. Er war in seiner Abteilung der letzte, der vor einigen Jahren dort eingestellt wurde und somit haben wir damit gerechnet, dass er wohl auch einer der ersten ist, der gegebenenfalls gehen muss, sollte der „Flohfunk“ die Wahrheit gesprochen haben. Das Argument, dass er zweifacher Familienvater ist zog nicht, da auch alle anderen in seiner Abteilung Kinder haben.

Es flatterte also die Kündigung ins Haus. Wir haben uns dann erst mal einen Anwalt genommen und sind sogar vors Arbeitsgericht gezogen. Mein Mann hat um eine Abfindung gekämpft. Schließlich hat man Ihn aus einem Unbefristetem Arbeitsverhältnis heraus gekündigt. Natürlich alles rein Betriebsbedingt. Dennoch haben wir es mit dem Anwalt versucht. Letztendlich haben wir gewonnen und mein Mann hat seine Abfindung erhalten. Zusätzlich hat der Anwalt zugesehen, dass er eine Freistellung erwirkt und auch die hat mein Mann zugesprochen bekommen. So brach er seine Segel im Büro an Ostern diesen Jahres ab. Er ist mit Wehmut gegangen, hat er in seinen Kollegen auch Freunde gefunden. Dennoch hat mein Mann es hinter sich gebracht. Er hält noch Kontakt zu seinen Freunden, nur dass das Thema „altes Büro“ nicht im Fokus steht. 

Energie tanken

Wir starteten erst mal über Ostern in ein Familienwochenende an die Ostsee und sind für vier Tage aus dem Alltag geflohen. Wir haben versucht den Alltagsschrott abzuwerfen und neue Energie zu tanken. Die Kinder und wir haben es genossen und die Auszeit tat einfach gut.

Mit neuer Energie stürzte sich mein Mann in Bewerbungen und schrieb beinahe täglich 3-5 Stück. Es war eine schwere und mühsame Zeit. Gefühlt meldete sich einfach keiner auf die Flut von Bewerbungen. Es war aber auch nicht gerade leicht die richtige Stellenbeschreibung zu finden, die auf meinen Mann passte und die Ihn ansprach.

Ernüchterungen

Irgendwann kamen dann die ersten Absagen, aber auch das ein oder andere Vorstellungsgespräch. Es war meistens sehr ernüchternd und mein Mann suchte weiter. Auch die Abendschule machte und macht er fleißig weiter und lernte sehr viel in der Zeit, in der Freigestellt war.

Es wird Gut

Dann kam ein Vorstellungsgespräch, welches sehr vielversprechend klang und verlief. Darauf folgte prompt auch ein weiteres bei einer anderen Firma. Daraifhin wusste mein Mann nicht genau, was er machen soll, wenn beide Ihn haben wollen. Die Gedanken brauchte er sich allerdings nicht lange machen, da der eine potentielle Arbeitgeber dann doch absagte und der andere sein Interesse bekundete. Also machte man ihm ein Angebot. Mein Mann ging in Verhandlungen und schlug letztlich ein. 

Veränderungen für die Familie

Mittlerweile ist er an seinem neuen Arbeitsplatz angekommen. Ihm gefällt es sehr gut. Er fährt morgens gerne zur Arbeit, hat nette neue Kollegen gefunden und eine Aufgabe in der er aufblüht. 

Das ganze hat auch einen positiven Effekt auf unser Familienleben. Nachmittags bzw. Abends kommt er von der Arbeit und ist gleich zu Haus. Früher brauchte er ein wenig Zeit um sich zu Akklimatisieren. Er zog sich erst ein wenig zurück und war dann erst richtig zu Hause, wenn er diesen Moment für sich hatte. Jetzt kommt er die Tür rein und ist sofort dabei. Wir haben uns angeeignet, dass wir nach dem gemeinsamen Abendessen mit den Kindern noch ein wenig spielen, das haben wir vorher nie gemacht. Also, dass wir alle vier gemeinsam am Tisch sitzen und Gesellschaftsspiele spielen. Klar haben wir auch mal Spiele gespielt, aber nicht täglich und in einem quasi festen Rhythmus des abendlichen Ablauf. Meistens spielen wir jetzt Kartenspiele. Das Spiel „Drecksau“ steht bei Mini hoch im Kurs und der Großen haben wir „Romé“ beigebracht. Die Kinder lieben diese gemeinsame Zeit. Natürlich klappt das nicht an jedem Abend, da die Kinder auch Hobbys haben, die sich auf den späten Nachmittag legen und z.T. bis zum Abend gehen.  Dann kann es, zumindest für Mini, etwas spät werden, wenn wir dann nach dem Abendessen noch etwas spielen. Aber die Große hat täglich Ihre gemeinsame Zeit mit Papa oder mir, auch wenn mein Mann alle 14 Tage seine Abendschule hat. Dann machen sie im Anschluss wenigstens noch ein kleines Puzzle oder unterhalten sich auf dem Sofa über Ihren Tag. Mini hingegen hat ihr tägliches Vorlese- und Kuschelprogramm mit mir. Auch wenn es später wird und ich Nachtwache habe. Die Zeit nehmen wir uns.

Uns geht es gut!

So hat sich bei uns also einiges getan. Mein Mann ist glücklich und Ihm hat die berufliche Veränderung gut getan. Auch wenn wir uns anfangs natürlich Gedanken gemacht haben. Es hat sich zum Guten gewendet und das macht uns alle glücklich. Mein Mann ist sehr entspannt und er wirkt zufrieden. Die Kinder sind glücklich, weil sie jetzt mehr gemeinsame Zeit mit uns haben und wir ein neues Ritual in der Familie haben. Das wiederum bringt eine deutlich spürbare Zufriedenheit in uns alle, als Familie. Mir geht es sehr gut, weil ich sehe, dass es meinen Kindern gut geht und mein Mann sehr zufrieden wirkt und nicht angespannt ist. Ich bin glücklich, dass wir als Familie jetzt täglich diese Familienzeit haben und nutzen, auch wenn wir alle einen stressigen Tag hatten. Ich sehe, dass es uns allen gut tut und wir aus der gemeinsamen Zeit Energie tanken. Diese Familienzeit, die ein Stück durch den Arbeitsplatzwechsel meines Mannes entstanden ist, wird von uns allen ganz bewusst genossen und tut uns gut. So haben wir alle von der Veränderung durch die Kündigung profitiert und  etwas positives gebracht.

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