Ich bin eine Rabenmutter (Blogparade)

Zufällig bin ich auf die Blogparade von Muttis Nähkästchen gestoßen: Outing einer anonymen Rabenmutter.

Ich habe mich kringelig gelacht und zum Teil wiedergefunden. Ich habe auch weitere Artikel zur Blogparade gelesen und dacht: „Da muss ich mit machen“. Ich finde es schrecklich, wenn man sich immer nur im Sonnenlicht darstellt und alles perfekt wirken lässt. Es ist nicht immer alles rosa, toll und von Zuckerwölkchen umgeben. Die Realität hält nicht nur das Perfekte vor, sondern auch das un- perfekte und un-perfekt ist einzigartig. Ich finde, dass das un-perfekte, das anders sein, anders handeln etwas besonderes ausmacht und nicht alles und jedem im selben Licht stehen lässt. Ich bin ich stolz, dass ich schön un-perfekt bin.

Ich oute mich hiermit zur Rabenmutter. Warum das so ist? Das kannst du jetzt aus meiner Sicht, aus Sicht meiner Töchter und aus Sicht der Gesellschaft lesen. 😉

Meine Mädchen wissen natürlich ganz genau, warum ich eine Rabenmutter bin, schließlich sind sie an der Quelle allen Übels 😉

->Die Große gibt Ihr Statement ab:

  • Mama sagt wir müssen unser Zimmer aufräumen, auch wenn wir keine Lust dazu haben und es eigentlich noch einen Trampelpfad zwischen den Büchern, Klamotten und Legosteinen am Boden gibt.
  • Mama schickt uns immer ins Bett. Die Mini um 19:30 Uhr und mich um 20:30 Uhr. Obwohl Mama und Papa viel länger aufbleiben. Ja klar habe ich Schule, aber trotzdem.
  • Mama sagt „Nein“, wenn wir vor dem Essen noch was Süßes wollen.
  • Mama erlaubt auch nicht immer, dass ich mit meiner Freundin spiele. Ist doch egal, wenn es schon nach dem Abendessen ist.
  • Mama sagt, ich darf keinen Film für Erwachsene sehen.
  • Ich darf immer erst mein Handy haben, wenn ich vorher in meinem Buch gelesen habe.
  • Mama schimpft mit mir und Mini, wenn wir uns streiten und sagt immer „Ihr seid doch Schwestern und solltet zusammenhalten“, aber wenn Mini gerade so richtig blöd ist und nervt.
  • Mama kauft uns nicht immer das was wir wollen! Dann kommt sie immer mit „Das kann man sich auch zum Geburtstag oder vom Christkind wünschen“, aber wenn das gerade soooo *cool* ist, dann will ich nicht warten.

In den Augen der Gesellschaft bin ich eine ganz unglaublich schlechte Mutter, eine Rabenmutter aus dem Lehrbuch

  • Ich habe die Große nicht gestillt und Mini hat die Muttermilch über das Fläschchen bekommen
  • Ich lasse beide Kinder Fremdbetreuen und damit nicht genug, ich habe sie auch noch früh in die Betreuung gegeben (mit 5 Monaten) um wieder meinem Job nachzugehen
  • Ich bin keine echte Tragemutti, weil mein großes Mädchen tragen nur so lala mochte und den Buggy viel besser fand.
  • Hämatome und kleine Wunden gehören zum Welt-erkunden dazu und es bedarf nicht, dass man immer aufspringt, wenn das Kind fällt.
  • Ich lasse mein Kind auf dem Boden liegen und schreien, wenn es eine Krise hat. Auch mitten in der Stadt. Ich setze mich daneben und warte, bis es fertig ist. Ich nehme es nicht und flüchte, damit mein Umfeld seine Ruhe hat.
  • Ich lasse die Kinder laufen und Ihre „Flügel entfalten“ und habe sie nicht immer im Blick, ich halte sie nicht an der „goldenen Kette unter der Glaskuppel“.
  • Ich traue meinen Kindern eine gewisse Selbstverantwortung zu.
  • Ich bestehe nicht darauf, dass meine Kinder jedem die Hand zur Begrüßung geben, auch wenn ich Ihnen erkläre, dass es höflich ist.
  • Ich frage meine Kinder nach Ihrer Meinung und versuche die beiden so einzubinden, dass sie sich verstanden und beachtet fühlen.
  • Ich nutze nicht nur Schulmedizin, sondern bin auch der Homöopathie gegenüber offen.
  • Wenn die Kinder etwas falsch machen oder es gerade in der Schule / KiTa nicht rund läuft, dann bin ich sowieso an allem schuld, weil man als Mutter IMMER und ausschließlich an allem die Schuld hat!

Ja ich bin eine *Rabenmutter* und oute mich ganz offen

  • Ich stelle mich heimlich an den Kühlschrank und schiebe mir ein Stück … eine Tafel Schokolade in den Mund. Weil ich einfach mal nicht teilen will!
  • Ich bekomme es einfach nicht hin, dass die Wohnung wie aus dem Katalog aussieht. Hier und da liegt immer etwas rum.
  • Ich komme mit dem ewigen Wäschewaschen nicht hinterher und ständig steht ein Wäschekorb im Wohnzimmer.
  • Wenn es mir nicht schnell genug geht, dann lasse ich die Mädels nicht sich selbst anziehen, sondern ziehe sie einfach an, weil das schneller ist. 
  • Ich bin die Mama, die auf dem Spielplatz auch mal auf ihr Handy schaut.
  • Ich werde laut, wenn mein Stress-Pegel ansteigt und entschuldige mich nach dem Ausbruch sofort bei meinen Mädchen. Mir tut es unglaublich Leid und dennoch schaffe ich es nicht das zu durchbrechen.
  • Ich gehe arbeiten, auch wenn eines meiner Kinder Krank ist, weil ich weiß, dass Papa da ist und auch wenn ich ein schlechtes Gewissen habe.
  • Ich nehme mir gezielt Auszeiten und gehe abends mal mit meinen Mädels auf die Rolle, während Papa zu Hause die Kinder hütet.
  • Ich koche nicht immer frisch und Bio, ich stelle auch Pommes und Pizza auf den Tisch.
  • Die Kinder dürfen DVD schauen, auch ohne dass ich daneben sitze. Ich weiß ja, was sie sehen.
  • Ich springe nicht auf, wenn mein Kind gefallen ist, sondern sage „Komm her, Mama hebt dich auf“
  • Ich muss meine Mädchen nicht immer im Blick haben.
  • Ich stelle Regeln auf, an die wir uns alle zu halten haben und kann mit dem Erziehungsstil AP usw absolut nichts anfangen
  • Ich freue mich am Ende der Ferien, dass die Kinder wieder in die Schule und zur KiTa gehen

Ich bin nicht die perfekte Mutter und dennoch erziehe ich meine Kinder mit so viel Liebe und Hingabe, wie es mir Möglich ist um sie zu selbstbewussten und eigenständigen Persönlichkeiten zu machen, die mal selbstbewusst in die weite Welt gehen können. Ich Liebe meine Kinder und gebe mein bestes, auch wenn es schön un-perfekt ist!

Ein Kommentar bei „Ich bin eine Rabenmutter (Blogparade)“

  1. Hallo Katha! Ich bin entsetzt! Das qualifiziert alles zur Rabenmutter? Scheiße, verdammte. Dann bin ich ja auch eine! Muss doch noch bei der Blogparade mitmachen…
    Liebe Grüße
    Karin

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