„Freiwillige“ Veränderung

Ich warte auf den großen Knall. Es werden in den kommenden Tagen/Wochen/Monaten einige Veränderungen anstehen. 

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Nein, ich bin nicht schwanger, auch wenn ich davon nicht abgeneigt bin. Ich spreche von beruflichen Veränderungen.

Ich möchte auch nicht aufhören zu arbeiten, höchstens ein wenig zu reduzieren, aber das ist nicht das eigentliche Thema. Mein Mann und ich sind beide Vollzeit berufstätig, wie im allg. bekannt ist und wir fühlen uns in unseren jeweiligen Jobs wohl. Also eigentlich ist alles in Ordnung. Wir sind eigentlich beide abgesichert, da wir unbefristete stellen haben, kommen mit den Kollegen gut zurrecht und genießen unsere Jobs, jeder für sich. Mein Mann mag es mit Zahlen zu jonglieren und Dinge zu prüfen. Er arbeitet gerne in seinem Büro, in seinem kleinen Team. Ich arbeite gerne mit Menschen und erfreue mich daran Ihnen behilflich zu sein im alltäglichen. ich liebe meinen Beruf und möchte diesen nicht missen. Uns geht es also eigentlich gut…. Genau, eigentlich …

Bei meinem Mann im Betrieb stehen nämlich jetzt bald strukturelle Veränderungen an. Das bedeutet im Klartext, dass der Betrieb Kosten einsparen muss und das wiederum heißt, dass Personal entlassen wird.

Also nix mit sicherem Arbeitsplatz, weil man unbefristet ist.

Bei uns ist es so, dass einer von uns der Hauptverdiener ist. Natürlich kannst du dir jetzt ausdenken wer das bei uns ist. Ich verdiene in der Pflege wirklich keine goldene Nase und wenn in meinem Beruf nicht so unglaublich viel Leidenschaft und Herzblut stecken würde, würde ich diesen aufgrund der Bezahlung sicher nicht machen. Ja das muss ich so sagen, weil man in diesem Bereich für das was man Leistet bei weitem nicht genug bezahlt wird. Aber das ist gerade nicht mein Thema.

Früher oder später stehen jetzt also  Veränderungen an.  Mein Mann rechnet damit, dass er wahrscheinlich einer der Angestellten sein wird, der gehen „darf“. Aber was genau bedeutet das für uns?

Ich muss gestehen, dass ich mir da eigentlich keinen Kopf drum mache. Klar herrscht Kündigungsfrist  bei ihm. Natürlich könnte er in ALG1 fallen. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass er eine neue Stelle bekommen wird, wenn er wirklich gehen muss. Am besten natürlich binnen dem Zeitraum der Kündigungsfrist. 

Aber darf ich so optimistisch sein?

Müsste ich nicht eigentlich hyperventilierend durch die Gegend laufen und Panik bekommen, weil ich nicht weiß, wie unser Leben laufen wird, wenn er wirklich in den s.g. sauren Apfel beißen muss? Müsste ich nicht wie ein Häufchen Elend die Scherben unseres Lebens aufsammeln, weil die Wahrscheinlichkeit besteht, dass mein Mann seinen Job verlieren könnte? Darf ich so unbefangen sein und sagen, wir warten ab und egal wie es kommt, es wird weiter gehen?

Ja ich darf das. Auch wenn das nicht jeder so sieht. Ich denke, dass ich mir und meiner Familie nicht helfe, wenn ich jetzt total ausflippe und die Welle mache. Ich glaube, dass ich meinem Mann helfe, wenn ich positiv an die ganze Situation heran gehe. Mein Mann ist da zum Glück genauso gelassen wie ich. Ich denke, dass er spätestens, wenn er im  Herbst seine Prüfung der Abendschule abgeschlossen hat und dadurch eine weitere Qualifikation erhalten hat, einen gut bezahlten Job bekommt.

Aber wie gehen wir mit der gesamt Situation hier zu Haus um?

Haben wir den Kindern schon etwas mitgeteilt? Etwas von dem Konstrukt „Was wäre wenn?“…

Nein natürlich nicht! Wir lassen die Pferde im Dorf und warten ruhig ab. Natürlich kommt das Thema zwischen uns Erwachsenen und auch mit unseren Eltern oder Freunden auf dem Tisch. Das Thema Job und sicherer Arbeitsplatz, Finanzen und Co. kommt in den letzten Tagen deutlich vermehrt auf, dennoch bleiben wir ruhig und optimistisch. Trotz allem hat so etwas nix in den Ohren unserer Kinder zu suchen. Zumindest unserer Ansicht nach. Warum sollten wir den Kindern einen „schwarzen Peter“ an die Wand malen? Sie werden schon früh genug mitbekommen, dass sich ggf. etwas ändert. Wir wollen die Mädchen nicht umsonst beunruhigen. Für sie läuft bisher alles so wie immer und wer weiß, ob sich daran etwas ändert.

Was wäre wenn?

Ich hoffe insgeheim irgendwie, dass mein Mann gehen muss und sich umsehen kann. Er hat dann ggf. auch Zeit um sich in Ruhe auf seine Prüfungen vorzubereiten. Er schaut bereits seit einiger Zeit immer wieder nach Stellenausschreibungen, die auf sein Profil passen und dieses „mal schauen“ intensiviert sich in den letzten Wochen. ich hege auch die Hoffnung, dass er ggf. eine Stelle mit mehr Einkommen als zur Zeit bekommt. Falls dies nämlich der Fall sein sollte, dann würde ich wirklich anfangen meine Stunden zu reduzieren (Ich merke nämlich so langsam auch, dass 9 Nächte arbeiten und 5 Tage frei haben echt anstrengend ist [ich berichtete]) und wenn nicht, dann läuft alles weiter wie bisher. (Was das genau heißt, das kann man hier nachlesen.)

Natürlich schwebt bei allem Optimismus ein bitterer Beigeschmack mit, aber dennoch bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass alles gut werden wird. Wie dieses „Gut aussieht“ vermag ich jetzt allerdings noch nicht sagen.

Was bisher Fakt ist:

  • strukturelle Veränderungen innerhalb vom Betrieb
  • Abschlussprüfungen der Abendschule binnen diesem Jahr
  • Berufliche Veränderung über kurz oder lang

Wir werden also weiter abwarten. Ich hoffe nur, dass wir es weiterhin schaffen diese Thematik von den Mädchen fernzuhalten und Ihnen nicht umsonst sorgen zu bereiten.

Ich werde berichten, wie es weiter geht.

Ein Kommentar bei „„Freiwillige“ Veränderung“

  1. Ich drücke die Daumen, dass er doch nicht gehen muss.

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