Eine neue Ära der Machtkämpfe …

Oh man!  Ich bin heute völlig erledigt!
Ich liege jetzt im Bett und lasse den Tag Revue passieren.
Die GroßeMaus ist jetzt ein Schulkind. Sie hat viel zu lernen und neue Freunde gefunden. Die KiTa Zeit liegt hinter ihr. Die MiniMaus hingegen geht jetzt alleine in die KiTa,  ohne ihre große Schwester. Sie ist jetzt nicht mehr die kleinste in der KiTa – Gruppe, sondern gehört jetzt zu den „alten Hasen“. In den letzten Wochen hat sich bei den Mäusen also viel getan.

Mittlerweile ist es morgens recht anstrengend.  Mama – Taxi zur KiTa und zur Schule fahren. Alles unter Zeitdruck, da die Schule um 08:00 Uhr beginnt. Dann kommt noch mein Nachtdienst hinzu. Ich bin morgens kaputt und höre schon das Bett rufen…

Heutemorgen war es, wie quasi jeden Morgen, für mich leicht stressig.
Die GroßeMaus hat eigentlich jeden Morgen mehr Interesse an allem möglichen, als am anziehen. Hier stoßen Mama und die GroßeMaus das erste mal aneinander. Ich möchte das sie sich doch zügig anzieht, sie möchte das nicht.
Die MiniMaus will dafür so schnell wie möglich angezogen werden.
Dann geht im Bad weiter. Die MiniMaus ruft aufeinmal „Lolette, Pippi machen“ und die GroßeMaus beansprucht das Bad für sich. Waschen geht nur mit Protest, vom Haare kämmen mal ganz abgesehen. Eine schöne Frisur soll es sein,  aber bloß nicht kämmen!
Es ist ein Weltuntergang, wenn ich nach der Haarbürste greife. Die GroßeMaus brüllt schon „Aua“ bevor ich angefangen habe.
Die MiniMaus brüllt natürlich auch,  schließlich macht die große Schwester das ja auch. Wenn es mir zu bunt wird drücke ich der GroßenMaus die Bürste in die Hand und sage ihr,  sie soll sich alleine kämmen. … böser Fehler!  Die GroßeMaus beginnt sofort zu zicken und zu zetern. Sie will sich nicht kämmen, dass schmerzt schließlich,  wenn sie Tuck in den Haaren hat.

Bis die beiden dann mit Müsli im Bauch,  gepackten Taschen und frisierten Haaren im Auto sitzen sind meine Nerven gespannt und die Uhr lacht mich höhnisch an, weil sie gefühlt viel schneller läuft als normal.
Es war schon sehr laut, es wurde gezickt und ich bin schon völlig erledigt. Natürlich schaffen die Mäuse es jeden Morgen pünktlich zur KiTa und zur Schule,  auch wenn ich nicht genau weiß,  wie ich das schaffe.

Wenn ich die GroßeMaus am Nachmittag aus dem offenen Ganztag abhole, ist es egal,  ob ich um 14.30 Uhr oder um 16.00 Uhr da bin. Es ist immer falsch. Sei es zu früh,  zu spät mit oder ohne MiniMaus oder sonst etwas. Sie nörgelt rum.

Heute war ich in ihren Augen Viel zu früh. Als ich ihr dann mitteilte, dass wir noch ein Geschenk für den anstehenden Kindergeburtstag kaufen müssten war das Thema schon durch. Damit konnte die GroßeMaus umgehen.
Im Parkhaus fing sie dann wieder das nörgeln an,  weil ich nicht den Parkplatz nahm,  den Sie für richtig hielt.
Neben dem Geschenk musste ich noch etwas im Drogeriemarkt holen. Das war auch verkehrt. Die GroßeMaus zickte zunehmend mehr und lauter herum.
Sie begann mich zu behandeln,  als wäre sie die Erwachsene und ich die Tochter.
Ich habe sie mir dann geschnappt und ihr ganz deutlich gesagt,  dass ich nicht will, dass sie so mit mir redet und herumspringt.

Nach 60 Minuten war alles erledigt und wir holten die MiniMaus ab. Sie hat sich gefreut und ist mir in die Arme gesprungen.

Zu Hause ging das zicken dann in die nächste Runde. Die GroßeMaus wollte alleine im Zimmer spielen und moserte an der MiniMaus herum. Ich habe mir die MiniMaus geschnappt und sie zu mir in die Küche geholt, ich kochte und sie spielte.
„Endlich Ruhe“ dachte ich noch. Es hielt auch 30 Minuten an. Dann begann die GroßeMaus wieder zu zicken, weil die kleine ins Zimmer gekommen ist. Ich muss dazu sagen,  dass die MiniMaus nur in der Tür stand.
Ich habe versucht der GroßenMaus zu erklären,  dass die MiniMaus doch nur mal nach ihr sehen wollte.  Schon polterte die GroßeMaus los.  „Immer nutzt du mich aus, ich will alleine im Zimmer sein,  ich will nicht das die MiniMaus da steht“ etc.

Es ging so weit,  dass sich beide Mäuse gegenseitig anbrüllten oder miteinander brüllten. Ich kann es nicht genau sagen. Es war einfach laut.
Ich gab es auf zu vermitteln und habe auf Durchzug gestellt. Da wurde es dem MäusePapa zu bunt und er ging dazwischen.

Als wir dann endlich mit den noch immer zeternden Mäusen am Tisch saßen sprach der MäusePapa endgültig ein Machtwort.
… es half nicht viel ….

Der GroßenMaus schmeckt es nicht und sie will was anderes Essen. Das gibt es natürlich nicht. (Sie ist Knödel, Blumenkohl und Fleisch. Sie will das jetzt nur nicht essen.)  Die MiniMaus stieg dann wieder mit ein.

Das Essen war dann schnell beendet…

Wo meine Nerven sind?  Keine Ahnung.
Der MäusePapa musste dann noch mal weg.

Auf ins Bett hieß es dann und der GroßenMaus passte das nicht.
Sie begann wieder von oben herab mit mir zu reden. In einem Tonfall …. kein Kommentar!  Sie hat es tatsächlich geschafft mich mit ihrer Art so zu treffen,  das mir die Tränen liefen.

Irgendwann hatte ich die beiden dann im Bett und das Abendritual durch.
Ich atmete innerlich durch.

Da stand die GroßeMaus wieder hinter mir und zickte weiter von oben herab. Sie will nicht ins Bett.
Das Argument „Morgen ist Schule“ wollte sie nicht akzeptieren. Da kullerte dann eine Träne meine Wange runter.
Da sagt sie glatt : „Jetzt heule bloß nicht los! So schlimm ist das nicht! “

Ich bin fertig!  Absolut fertig!

Ich sagte nur,  sie solle doch genau überlegen,  was sie mit ihrem Verhalten macht. Ich legte ihr noch nahe, was eine Mama und ein Papa alles für die Kinder täten und ob ihr Verhalten dann so richtig sei und schicke sie zurück ins Bett.

Nach weiteren 10 Minuten stand die GroßeMaus wieder bei mir. Sie sah mich an und sagte mir „Ich hab dich lieb Mama“ wir nahmen uns in den Arm und dann ging sie zurück ins Bett.

Das war nur heute.

Zur Zeit ist die GroßeMaus sehr anstrengend. Ich dachte eigentlich die Trotzphase hätten wir durch. Aber diese Entwicklungsphase ist auch nicht feierlich. Natürlich ist es nicht jeden Tag so extrem. Aber sie zickt schon ordentlich.  Sie vergreift sich im Ton und behandelt Erwachsene, als seien Sie Ihre Kinder. Sie ist dann sehr verletzend. Zumindest trifft sie mich damit. Ich kann nur nicht genau beurteilen, ob ihr das bewusst ist. Ich teile es ihr zwar mit, aber ob die es begreift weiß ich nicht genau.

Um ehrlich zu sein, wenn ich die Trotzphase mit der jetzigen Phase vergleiche, dann ist die Trotzphase leichter. Da warte ich ab, bis sich das Kind ausgetobt hat. Ich sitze daneben und warte ab. Na klar, dass muss man auch aushalten und man ist zum Teil ratlos. Die Leute starren einen an, als wenn man dem Kind wer was Was böses angetan hat.
Aber jetzt? ! Man muss es nicht nur aushalten, man fühlt sich auch gekränkt und verletzt.

Meine Beste sagte heut Abend zu mir,  dass die große ihre Grenzen neu testest. Sie ist in einer Phase des Umbruch. Schule,  keine KiTa mehr,  neue Freunde und ich sollte nicht vergessen,  das ich nicht weiß,  wie die neuen Freunde mir Ihr umgehen. Und was die große jetzt so als beobachtet.
Mir geht jetzt schon die
Düse, wenn ich daran denke,  das die GroßeMaus noch nicht mal in der Pubertät ist.

Ich habe zum Teil das Gefühl in der Luft zu hängen und bin echt ratlos. Ich weiß dann nicht wie ich mit ihr und dem Verhalten umgehen soll. Ich versuche ihr immer wieder zu erklären, dass man nicht so mit Erwachsenen und miteinander redet. Das es verletzend ist.
Ich schimpfe auch los oder werde laut. Ich kann nicht immer ruhig bleiben. Irgendwann platze ich.
Ich hoffe,  dass es sich bald wieder legt.

Kennt ihr so was?  Wie geht ihr damit um?  Wisst ihr,  was ich noch machen kann?

2 Kommentare bei „Eine neue Ära der Machtkämpfe …“

  1. Ich reagiere dann in zweierlei Hinsicht. Einmal lasse ich meinen Kind (ich habe 3 im Altern von 11, 9 und 3 Jahren) ebnfalls einen Kommentar in der gleichen rüden, verletzenden Art zukommen und frage dann hinterher, wie sich das fürs Kind anfühlt. Da sehen sie meistens ein,d as es verletztend war und dann hört es für eine Weile auf.

    Ansonste, wenn sie das Benehmen überhaupt nicht ändert. schicke ich sie mit einer Auszeit ins Zimmer und sage ihnen das sie mal über ihr Verhalten nachdenken sollen und wiederkommen dürfen, wenn sie bereit sind sich vernündtig und respektvoll zu verhalöten. Das klappt dann mesitens.

    1. Hallo Anne!

      Ich werde es mal versuchen mit der Auszeit.

      Wenn ich mit ihr Rede, wie sie mit mir, dann kommt als Antwort auf die Frage:“ Ist das schön, wenn man so mit dir redet?“ „Nein! Ich will das nicht! Wenn du so redest, dann hast du mich nicht mehr lieb.“ .
      Ich erkläre ihr dann, dass ich das auch nicht schön finde. Und dad ich sie immer lieb habe. Ich sage ihr auch, dass es verletzt, wenn man so miteinander redet. Sie scheint es einzusehen, aber das hält leider nicht lange an.

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