Gedanken zu Dingen die „working Moms“ nicht hören wollen

Zur Zeit ist in der Blogosphäre wieder ein Thema hochaktuell, dem ich mich auch widmen möchte. Béa Beste hat auf der Impulse Online einen tollen Text verfasst. “10 Dinge, die Working Moms nicht hören wollen“. Darunter sind viele Fragen, denen ich mich auch schon stellen musste. Die 10 Dinge, die weder eine Mama im Job, noch eine Mama zu Hause oder sonstwo hören möchte: ☆Eigentlich schon der Begriff “Working Mom” – oder “arbeitende Mutter” ☆“Wie bringen Sie Ihre Familie und den Job unter einem Hut?” ☆“Wie schaffst du das nur?” oder “Wie machen Sie das?” ☆“Wozu bekommt man eigentlich Kinder, wenn man keine Zeit mit ihnen verbringen möchte?” ☆“Für mich wäre das nichts, so wenig bei meinem Kind zu sein.” ☆“Und wie kommen deine Kinder mit der Fremdbetreuung klar?” ☆“Schaffen Sie das denn auch, mit den Kindern und so?” ☆“Wir haben das Meeting auf 17:00 verschoben, das ist doch kein Problem, oder?” ☆“Du bist ja nie da.” ☆“Meinst Du nicht, dass Du mit 3 Kindern schon genug zu tun hast? Dein Mann verdient doch genug Geld!” Die Fragen und Antworten darauf kann man bei Bèa nachlesen. Ich möchte ein paar Fragen aus meiner Sicht beantworten: Und wie kommen deine Kinder mit der Fremdbetreuung klar? Ich bin auch eine s.g.”working mom” arbeite Vollzeit in der Nachtwache. Der Papa arbeitet auch Vollzeit am Tag und unsere Mäuse gehen beide seit ihrem 5. Lebensmonat in die KiTa. Ich stoße mich nur an dem Begriff Fremdbetreuung.  Ich finde unsere Erzieher in der KiTa nicht Fremd. Die Mäuse finden dies übrigens auch nicht. Sie sind zwar nicht Blutsverwandte aber auch keine fremden Menschen. Natürlich muss ich mich mit Vorwürfen über eine “gestörte Mutter- Kind Bindung” rumschlagen. Aber bei uns ist es nicht so! Meine Mäuse haben Viel Spaß in der KiTa. Sie werden mit vielen Kindern groß. Sie haben Bedürfnisse, die erfüllt werden. Sie haben kein Problem damit, dass ich sie morgens in die KiTa gebe. An den Wochenenden und den Ferien wird den Freunden nachgetrauert. Sie haben sich beide schnell entwickelt. Sie haben beide ein hohes soziales Gefühl. Wir haben mir der Entscheidung sie früh zur KiTa zu geben nur profitiert. Natürlich haben wir auch Eltern in der KiTa ,die ihre Kinder erst mit drei Jahren in die KiTa geben und dieses für richtig halten oder welche deren Kinder nur Vormittags in der Betreuung sind. Ich will keinem in seine Entscheidung rein reden. Jeder darf es so machen, wie er es für sich persönlich am besten findet. Ich befürworte das frühe “in die Betreuung” geben. (Das habe ich auch in meinem Blog bereits vor einiger Zeit geschildert ) ich finde es auch völlig okay , wenn andere Familien es anders händeln. Es sollen mir nur Außenstehende das selbe Verständnis entgegen bringen wie ich es ihnen entgegen bringe. Wie bringen Sie Ihre Familie und den Job unter einem Hut? Mamas und Papas sind einfach gut im organisieren! So sind wir auch. Es ist eine Frage der Organisation. Wobei diese Frage schon einen bitteren Beigeschmack hat. Natürlich kann es Tage geben, an denen es nicht so läuft wie erhofft, aber es klappt. Ich habe kein steriles zu Hause und die Wäsche türmt sich manchmal aber wir sind zufrieden. Und Wäsche kann man auch bügeln, wenn Zeit ist. Die komplette Wohnung putzen muss auch nicht täglich sein (abgesehen vom Bad und der Küche ). Und wenn man eine Grundordnung hält klappt das. Meinst Du nicht, dass Du mit 3 Kindern schon genug zu tun hast? Dein Mann verdient doch genug Geld! Ich hatte nicht die Wahl: „Arbeit-> Ja oder Nein“. Hätte ich nicht schnell das arbeiten wieder angefangen, hätte ich ohne Ausbildung dagestanden. Und ob ich das gewollt hätte? NEIN! Ich habe Verantwortung und möchte meinen Mäusen etwas bieten können. Arbeit ist etwas ganz normales und gehört zum Alltag dazu. Zumindest für uns. Wer sagt denn, dass immer nur der Mann der alleinige Ernährer sein muss? Wir haben das 20. Jahrhundert! Ich verwirklichte mich in meinem Job und ich empfinde es als Auszeit von Mama sein, so wie ich es als Auszeit vom Job empfinde , wenn ich zu Hause bin. Wozu bekommt man eigentlich Kinder, wenn man keine Zeit mit ihnen verbringen möchte? Wer sagt, das ich keine Zeit mit Ihnen verbringen möchte? Natürlich möchte ich das! Angenommen ich wäre nicht arbeiten und die Mäuse zu Hause, dann würde ich ja dennoch arbeiten. Also: Haushalt, einkaufen, kochen etc. Wer sagt, dass ich dann wesentlich mehr Zeit mit ihnen hätte? Jetzt habe ich den Haushalt erledigt, also kein großes putzen mehr wenn die Kinder da sind. Ich habe die Einkäufe fertig oder nehme die Mäuse mit. Ich habe vorgekocht oder binde die Kinder mir ins kochen ein. Ich habe jetzt die Zeit mit den Mäusen in aller Ruhe zu basteln/malen/spielen etc. wenn ich alles erledigt habe. Also wo habe ich weniger Zeit? Eine „non-working-mom“ muss sich Ihren Alltag auch strukturieren um Zeit für die/das Kind zu haben. Du bist ja nie da. In meinem Fall bin ich nur Nachts nicht da. Ich bringe die Mäuse abends zu Bett. Wir vollziehen unser Zu-Bett-geh-Ritual und wenn die Mäuse liegen fahre ich arbeiten. Der MäusePapa muss dann ran, falls die Mäuse etwas haben. Das ist okay so. Wenn ich von der Arbeit komme schlafen die Mäuse noch oder erwarten mich bereits. Dann frühstücken wir gemeinsam bevor wir zur KiTa aufbrechen und der MäusePapa zur Arbeit fährt. Nachmittags wird gewettet wer eher zu Hause ist Mäuse oder MäusePapa. Wir sind da! Nicht immer und zu jederzeit beide aber immer mindestens einer. Und es ist gut so! Wir schlagen und auch mit der Aussage :“ Du verpasst so viel“ rum. Aber dem ist nicht so! Ich habe z.B. bei beiden Mäusen die ersten Schritte miterlebt. Sie haben erste Schritte in der KiTa gemacht, aber für mich waren es die ersten Schritte, die ich selbst gesehen habe auch wenn es nicht mit der „Timeline“ zusammenfällt.

2 Kommentare bei „Gedanken zu Dingen die „working Moms“ nicht hören wollen“

  1. Ich finde es klasse, dass du hier diese persönlichen Erfahrungen teilst! Ich habe mich selbst (auch wenn es mit meiner Tochter etwas länger her ist) wiedergefunden! Ich finde den Satz “Arbeit ist etwas ganz normales und gehört zum Alltag dazu.” ganz wunderbar, weil es den Kindern etwas Gutes und Wertvolles vorlebt. Tolle Gedanken, tolle Familie – und hier muss es besonders gesagt werden, auch toller Mann!

    1. Danke! Ja, ohne meinen Mann würde es schwieriger sein.
      Ich finde es auch gut, dass man mal auf diesem Wege seine Meinung kunt tut.
      Lg

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